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Ein Blick auf internationale Abhängigkeiten unter der Regierung Trump
Lateinamerika spielt in Washington selten eine große Rolle, und in der Regel nur dann, wenn es um illegale Einwanderung oder die Bekämpfung des Drogenhandels geht. So sprach der ehemalige venezolanische Handelsminister Moises Naím einmal vom „American Airlines Syndrom“. Genau wie die Fluggesellschaft, die bekanntlich nur ihre ältesten Maschinen für die Strecken nach Caracas, Rio oder Buenos Aires nutzte, würde das amerikanische Außenministerium die einfältigsten Diplomaten nach Lateinamerika schicken, mutmaßte der Politiker.
Doch selbst vor diesem bescheidenen Hintergrund ist die Strategie der Trump-Regierung in Lateinamerika beachtlich ideenlos und wirklichkeitsverneinend. Denn jedes Mal, wenn hochrangige Vertreter aus Washington Lateinamerika besuchen, ist ihre Botschaft die gleiche. Trumps ehemaliger Außenminister Rex Tillerson warnte während seines letzten Besuchs vor dem Aufstieg Chinas und bemerkte, dass Lateinamerika „keine neuen imperialen Mächte brauche“.
Im selben Vortrag bezeichnete er die in Lateinamerika verhasste Monroe-Doktrin aus dem Jahre 1823, die Washingtons Vormachtstellung in der Region formalisierte, als „einen Erfolg“. Die Vereinigten Staaten seien seitdem die etablierte Macht in Lateinamerika. Warum sollte sich die Region auf eine andere einlassen?, schien Tillerson zu sagen.
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