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BRICS, Format der vielen Optionen (Internationale Politik)

30. Okt. 2023

Die Erweiterung der BRICS-Gruppe, verkündet am Ende des 15. Gipfel­treffens in Johannesburg Ende August, läutet ein neues Kapitel ein.

Nachdem sich die Staats- und Regierungschefs von Brasilien, Russland, Indien und China 2009 zum ersten Mal trafen und im darauffolgenden Jahr Südafrika als neues Mitglied einluden, erhielten diesmal gleich sechs Staaten eine Einladung: Saudi-Arabien, die Vereiniten Arabischen Emirate, Iran, Äthiopien, Ägypten und Argentinien. Dabei konnten die BRICS-Mitglieder von einer langen Liste von Kandidaten wählen – laut der südafrikanischen Regierung hatten vor dem Gipfel rund 40 Länder ihr Interesse bekundet.Im Westen wird die BRICS-Gruppe oft nicht ernst genommen oder aber überschätzt. Im Jahr 2011 verkündete Philip Stephens, Kolumnist der Financial Times, es sei „Zeit, Abschied zu nehmen“ von den „BRICS ohne Mörtel“, in Anspielung auf die doppelte Bedeutung des Namens der Gruppe. Bloomberg-Kolumnist Marcus Ash­ford beschrieb die Gruppe kurz vor dem Gipfel in Südafrika als „zufälligen Haufen“. Der Kieler Politikwissenschaftler Joachim Krause sprach von einer „weit­gehend unbedeutenden“ Institution.

In der Tat war es in den vergangenen Jahren ein Leichtes, die BRICS-Gruppe als inkohärentes Konstrukt darzustellen. Brasilien, Südafrika und Indien sind demokratisch, während Russland und China autokratisch regiert werden. Indien, Russland und China sind, im Gegensatz zu Brasilien und Südafrika, Nuklearmächte. Brasilien und Indien möchten ständige Mitglieder des UN-Sicherheitsrats werden, was China zu verhindern weiß. Ein Grenzkonflikt zwischen Indien und China schwelt seit Jahren und zuletzt kam es 2020/21 zu tödlichen Auseinandersetzungen zwischen Soldaten beider Staaten.

Umso bemerkenswerter ist es, wie die BRICS-Gruppe ihre Zusammenarbeit seit 2009 vertieft hat. Was anfänglich nicht viel mehr als ein jährliches Treffen der Regierungschefs war, wuchs über die Jahre zu einem breiten Geflecht an Beziehungen zwischen Ministerien, Universitäten und Kultureinrichtungen – in manchen Jahren fanden mehr als 100 solcher Treffen statt.

Hinzu kommt die vor zehn Jahren gegründete New Development Bank (NDB) mit Sitz in Schanghai, die von der ehemaligen brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff geleitet wird. Zwar ist die NDB noch sehr viel kleiner als die Weltbank; aber allein die Tatsache, dass sich…

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SOBRE

Oliver Stuenkel

Oliver Della Costa Stuenkel é analista político, autor, palestrante e professor na Escola de Relações Internacionais da Fundação Getúlio Vargas (FGV) em São Paulo. Ele também é pesquisador no Carnegie Endowment em Washington DC e no Instituto de Política Pública Global (GPPi) ​​em Berlim, e colunista do Estadão e da revista Americas Quarterly. Sua pesquisa concentra-se na geopolítica, nas potências emergentes, na política latino-americana e no papel do Brasil no mundo. Ele é o autor de vários livros sobre política internacional, como The BRICS and the Future of Global Order (Lexington) e Post-Western World: How emerging powers are remaking world order (Polity). Ele atualmente escreve um livro sobre a competição tecnológica entre a China e os Estados Unidos.

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